Schulhomepages sind im nicht mehr wegzudenken – fast jede Schule in Deutschland ist auch Internet mit ihrer eigenen Webpräsenz vertreten. Das individuelle Profil einer Schule wird also virtuell veröffentlicht. Dieses Profil beinhaltet aber häufig Barrieren für einen Teil der heterogenen Zielgruppe, sodass der Zugang hierzu erschwert, nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Was ist bei einer barrierefreien Schulhomepage zu bedenken? Dieser Praxisleitfaden richtet sich an Schulleitungen und das operativ handelnde Schulhomepage-Team. Ziel ist, Ihre Schulhomepage so zu gestalten, dass sie rechtskonform, nutzbar und wartbar ist – mit klaren Prioritäten, schlanken Prozessen und konkreten Tools.

Rechtsrahmen rund um barrierefrei – was gilt für Schulen?

Schon in der UN-Behindertenrechtskonvention, die im Jahr 2009 durch die Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde, werden in Artikel 9 (Zugänglichkeit) auch Maßnahmen benannt, um den Zugang von Menschen mit Behinderungen etwa zum Internet zu fördern. Diese Maßnahmen schließen auch die Feststellung und Beseitigung von Barrieren im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen mit ein. Öffentliche Stellen (Bund, Länder, Kommunen) müssen Websiten und Apps barrierefrei gestalten. Grundlade ist die EU-Richtlinie 2016/21202, die in Deutschland u.a. über § 12a BGG und die BITV 2.0 umgesetzt wird; gefordert sind u. a. eine Barrierefreiheitserklärung und die Ausrichtung an EN 301 549/WCAG.

Ausgehend vonRechtsrahmen und Begriffen rund um das Thema Barrieren bzw. Barrierefreiheit sowie den vielfältigen Aufgaben einer schulischen Homepage wird in diesem Beitrag aufgezeigt, wie wichtig ein möglichst barrierefreier Zugang zum Internetauftritt einer Schule ist, von dem alle profitieren. Zudem erfahren Sie, wie Sie selbst unter Berücksichtigung der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) ein möglichst barrierefreies Webdesign realisieren können.

Was ist überhaupt barrierefrei?

„Barrierefreiheit ist viel mehr als die Rampe vor der Tür, der barrierefreie Fahrstuhl, die barrierefreie Toilette oder Blindenleitsystem. Barrierefreiheit spielt in allen Bereichen des Lebens eine Rolle‘. […] Die Digitalisierung hat alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens erfasst. Sie eröffnet insbesondere für Menschen mit Behinderungen große Chancen – ist aber auch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Das Netz bietet Informations- und Austauschplattformen, hat eine große Reichweite und ist ein schier unerschöpflicher Wissensspeicher, der zeit- und ortsunabhängig zu erreichen ist. […] Neue Techniken, Anwendungen und Geräte sind jedoch nur dann für alle Menschen nutzbar, wenn sie konsequent barrierefrei konzipiert werden – und zwar von Beginn an.“ – Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, 2025 www.behindertenbeauftragter.de/

Eine Barriere kann grundsätzlich als ein Hindernis verstanden werden, das den Weg oder den Zugang zu etwas versperrt oder zumindest erschwert. Einige Barrieren sind sogar notwendig und dienen der Sicherheit (z. B. Treppengeländer, Straßensperrungen usw.), andere sind für bestimmte Personen nur schwer oder gar nicht zu überwinden. Was und für wen etwas eine Barriere darstellt bzw. als solche empfunden wird, ist individuell verschieden und hängt u. a. auch von den körperlichmotorischen, sprachlichen oder kognitiven Fähigkeiten der jeweiligen Person ab.

Verschiedene Arten von Barrieren im Überblick

Verschiedene Arten von Barrieren im Überblick
Barriere Beschreibung Beispiele
räumlich/baulich umfassen alle Gegebenheiten, die den Zugang zu Gebäuden, öffentlichen Plätzen oder Verkehrsmitteln alleine erschweren oder unmöglich machen
  • Treppen Stufen/Türen
  • fehlende Handläufe
  • fehlende Blindenleitsysteme
  • fehlende Rollstuhltoilette
  • zu hoch angebrachte Regale
sprachlich
kommunikativ
digital
Hindernisse in Bezug auf die Verständigung und Zugänglichkeit von Informationen, einschließlich Informations- und Kommunikationsplattformen
  • komplizierte Sprache
  • fehlende alternative Formate von Texten (Brailleschrift,
    leichte Sprache)
  • Schrift (Größe, Schriftart, Kontrast)
  • fehlende visuelle Alternativen von Ansagen oder Türklingeln
  • Website nur mit Maus bedienbar
sozial entstehen durch Wert- und Normvorstellung einer Gesellschaft → Sozialisation einzelner Personen
  • Vorurteile
  • Berührungsängste
  • Diskriminierung
  • Ungleichbehandlung
Aufgabenbezogen entstehen durch sportartbezogene Rahmenbedingungen
  • Spielabläufe
  • Regelwerk von Sportarten
institutionell entstehen durch bestimmte Zugangsvoraussetzungen, die insitutionell festgelegt bzw. vorgegeben werden
  • Mitgliedschaft in einem Verein
  • Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt
  • Zulassung zu einen Studiengang
  • musisch-künstlerische Fähigkeiten

Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) spricht man von Barrierefreiheit, wenn Menschen mit und ohne Behinderung eine von Menschen gestaltete Umwelt gleichermaßen nutzen können.
➔ Demnach beschreibt Barrierefreiheit also die Fähigkeit, unabhängig von den individuellen Voraussetzungen Zugang zur Umwelt und damit zu allen Bereichen der Gesellschaft zu haben.

Merken: Selbst wenn eine einzelne Schule rechtlich nicht explizit verpflichtet wäre, lohnt sich Barrierefreiheit – sie erhöht Reichweite, Qualität und Service.

Das Zwei-Sinne Prinzip

Aufgaben einer Schulhomepage

            Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)

                  Praktische Anleitung für die barrierefreie Schulhomepage

                  Hinweise zur Bedienung und Barrierefreiheit der Schulhomepage

                    Fazit

                      Literatur