Was ist eigentlich eine Krise?

Im Schulkontext sprechen wir von einer Krise, wenn Veränderungen Unsicherheit, Widerstand oder emotionale Überforderung auslösen. Anders als normale Entwicklungsprozesse fühlen sich krisenhafte Veränderungen nicht planbar an – sie fordern bestehende Routinen, Selbstverständnisse und Sicherheiten heraus.

Beispiele:

  • Eine Schulschließung oder Fusion steht an.
  • Die Schulaufsicht verordnet kurzfristig eine tiefgreifende Umstrukturierung.
  • Das Kollegium ist durch politische Entscheidungen verunsichert.

Typische Dynamiken in krisenhaften Veränderungen – die folgenden Muster tauchen immer wieder auf:

  • Nichts ist fertig: Kaum ist ein Prozess abgeschlossen, beginnt der nächste.
  • Unklare Verantwortlichkeiten: Wer entscheidet eigentlich was?
  • TINA-Syndrom: „There is no alternative“ als Legitimation für schwierige Maßnahmen.
  • Vertrauenskrisen: Wenn Kollegium, Eltern, Aufsicht und Leitung einander misstrauen.
  • Scheinlösungen: Der Wunsch nach Patentrezepten ist groß, lässt aber oft die Komplexität unberücksichtigt.

 

Die 7 Phasen der Krisenverarbeitung

Basierend auf Modellen wie dem von Elisabeth Kübler-Ross lassen sich folgende Verarbeitungsphasen identifizieren:

  1. Konfrontation: Die Realität wird als schockierend erlebt.
  2. Festhalten: Abwehr durch Aktivismus („mehr vom Alten“).
  3. Einsicht: Erste Erkenntnis, dass eine Veränderung unumgänglich ist.
  4. Loslassen: Trauer und Akzeptanz.
  5. Ausprobieren: Neues wird vorsichtig erprobt.
  6. Erkenntnis: Der Wandel bekommt Sinn.
  7. Integration: Die Veränderung wird Teil des Alltags.
Wichtig
Diese Phasen verlaufen nicht linear. Unterschiedliche Personen oder Gruppen im Kollegium befinden sich oft in verschiedenen Phasen gleichzeitig. Als Schulleitung ist es Ihre Aufgabe, dies zu erkennen und kommunikativ zu überbrücken.

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