Die Schule der Zukunft beginnt jetzt
Zusammenfassung
Transformation zur Smart School – Interview mit Micha Pallesche
Smart School als Lernkulturwandel
- „Smart“ bedeutet mehr als Technik: Fokus auf veränderte Lehr-Lern-Settings
- Ko-kreatives Arbeiten, reale Problemstellungen, offene Aufgaben
- Organisches Zusammenspiel von analogen und digitalen Lernformen
- Ziel: Lernprozesse in der Kultur der Digitalität verankern
Partizipation als Kern demokratischer Schulentwicklung
- Breite Beteiligung von Eltern, Lehrkräften und Schüler:innen
- Demokratische Strukturen statt hierarchischer Vorgaben
- Ziel: aktive Gestalter:innen der Schulgemeinschaft entwickeln
Roter Salon und Lerninseln: Innovative Schulentwicklungsformate
- Roter Salon: Co-Working-Abende mit Design-Thinking-Prozessen und verbindlichen Umsetzungsschritten
- Lerninseln: alternative Lernorte außerhalb der Schule, entstanden in der Coronazeit
- Kooperationen mit Stadt, Hochschulen und Bibliotheken stärken Teilhabestrukturen
Strukturelle Veränderungen für vernetztes Lernen
- Aufbrechen von 45-Minuten-Rhythmen
- Themenorientiertes Arbeiten mit fächervernetzenden Modulen
- Orientierung an SDGs, Lernen in realen Kontexten (z. B. Waldprojekt)
Lernen aus internationalen Modellen (Singapur)
- Fokus auf frühe Bildung und Basiskompetenzen
- „Generation Purpose“: Sinnorientierung als Lernprinzip
- Unterstützung bildungsferner Eltern durch „Parent Volunteers“
- Methodenmix: Frontalunterricht + authentische Lernaufgaben
Vernetzung als Motor der Transformation
- Learntec als Plattform für Austausch und Kooperation
- Netzwerke beschleunigen Schulentwicklung, entlasten Einzelschulen
- Beispiele aus Skandinavien und CoTransform zeigen Wirkung von Kooperation
Fazit
Für eine erfolgreiche Transformation empfiehlt Pallesche: klein starten, Partizipation erhöhen, Gemeinschaft fördern, starre Strukturen aufbrechen und mit externen Partnern kooperieren. Schulen profitieren erheblich von Vernetzung, diagnostischer Kompetenz und sinnorientierten Lernsettings – zentrale Bausteine einer zukunftsfähigen Schulkultur.
Die Schule der Zukunft beginnt jetzt – ein Interview mit Micha Pallesche
| Schulleiter und Fachbeiratsmitglied Micha Pallesche im Interview mit Lara Fuchs |
| Micha Pallesche ist seit 2015 Leiter der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe. Unter seiner Leitung gelang der Schule die Transformation zu einer bundesweit bekannten Best-Practice-Schule, die 2017 als erste Smart School des Bitkom e.V. in Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. 2025 erhielt die Schule im Rahmen der Verleihung des Deutschen Schulpreises den Themenpreis Demokratiebildung.
Im Gespräch mit der Redaktion berichtet der Schulleiter und Bildungsinnovator von seiner Arbeit, von seiner Erfahrung mit Schulen in Singapur und von möglichen Hürden, die auf dem Weg zur Schule der Zukunft genommen werden müssen. Das Interview wurde zum Schuljahresstart 2024/25 geführt. |
Was eine Smart School wirklich smart macht
Herr Pallesche, vielen Dank, dass Sie sich in der ersten Woche des neuen Schuljahres Zeit für uns genommen haben. Sie sind seit 2015 Schulleiter, zwei Jahre später – 2017 – wurde Ihre Schule zur Smart School. Was heißt es für Sie, eine Smart School zu führen? Welche grundlegenden Prinzipien und Ziele leiten Sie dabei?
Micha Pallesche: Den Begriff „Smart School“ kann man unterschiedlich interpretieren. Denken wir beispielsweise an ein Smartphone, bewegen wir uns auf einer technischen Ebene. Auch an unserer Schule haben wir die Arbeit mit digitalen Medien bereits früh intensiv betrieben, waren deswegen auch relativ früh recht gut ausgestattet. Ich verstehe „smart“ aber eher im Kontext von smart gestalteten Lehr-Lern-Settings: Anders zu lernen, Lernprozesse in der Kultur der Digitalität zu berücksichtigen. Das ist, denke ich, eine ganz gute Kombination.
Können Sie ein Beispiel hierfür nennen?
Micha Pallesche: Wir verfügen über alle technischen Geräte, die es derzeit auf dem Markt gibt – unser großer Schwerpunkt liegt aber auf den Lehr-Lern-Prozessen. Wir versuchen, gemeinschaftliches und ko-kreatives Arbeiten zu praktizieren, das Arbeiten an realen Problemstellungen, vielleicht auch an Aufgabenstellungen mit offenen Lösungen. Das alles sind Dinge, die eine veränderte Lernkultur bedingen.
„Gäste erwarten tatsächlich, dass bei uns alle wie die Roboter mit dem Tablet vor der Nase herumlaufen. Sie sind dann ganz enttäuscht.“
Natürlich sind digitale Medien ein Teil des Kanons, den wir Nutzen. Auf der anderen Seite arbeiten wir aber auch ohne digitale Medien – es kommt auf den Lernkulturwandel an, das ist uns wichtig. Das steckt bei uns hinter dem Begriff „Smart School“. Was ganz lustig ist: Wir haben viel Besuch an unserer Schule, und die Gäste erwarten tatsächlich, dass bei uns alle wie die Roboter mit dem Tablet vor der Nase herumlaufen. Sie sind dann ganz enttäuscht. Klar gibt es welche, die mit dem Tablet in der Ecke sitzen, aber es passiert ganz viel analog: Ich würde sagen, es ist ein ganz organisches Wechselspiel. Unser Schwerpunkt liegt auf den Lernmethoden, und natürlich spielen die digitalen Medien dabei eine auch eine Rolle, gerade bei der Umsetzung bestimmter Formate.
| Was ist eine Smart School? |
| Der Titel „Smart School“ wird jährlich vom Digitalverband Bitkom an digitale Vorreiterschulen vergeben, um die digitale Transformation an Schulen für eine zeitgemäße Bildung zu unterstützen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: |
Demokratiebildung und echte Partizipation im Schulalltag
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